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Der Rostock 301 Multifilament-Drucker

Der Rostock 301 vom Hersteller Geeetech ist einer der wenigen Multifilamentdrucker, die 3 Filamente über ein Diamondhotend verarbeiten und somit theoretisch RGB Multifarbdrucke möglich macht. Damit nicht genug, er verfügt über ein festes, unbewegliches und zugleich beheizbares Druckbett, welches einen Durchmesser von 220mm hat. Da dass Bett unbeweglich ist, bietet es maximalen Halt für das Druckvorhaben.

Die Bewegung des Hotends erfolgt über drei vertikale Tower, an denen 3 Schlitten hoch und runter fahren. Dadurch ist dieser Aufau schwingungsärmer als seine coreXY Kollegen. Auch ist er interessanter vom allgmeinen Erscheinungsbild her zu urteilen. (mehr SWAG)

Jedoch ist er auch aufgrund dieser Bauart deutlich komplexer und daher für Einsteiger meiner Meinung nach eher ungeeignet.

Der Drucker verarbeitet 3 Filamente in einer Nase (301), was ihn deutlich anfälliger für Verstopfungen aller Art macht. Jedes Partikelchen auf einem der 3 Filamente sorgt für Probleme. Partikelfilter sind ein muss.

Wer sich jedoch von der Wartungsintenität des 301 nicht abschrecken lässt, wird mit der Möglichkeit des Blendings (dem Mischen von Filamenten) belohnt.

Dies setzt voraus, dass man sich zuvor hinreichend mit den Slicereinstellungen vertraut macht. Viele Slicer beherrschen die Steuerung eines 301 Hotends nicht ohne zusätzliche Software.

Modelle müssen vor einem Druckjob speziell für den Mehrfarbdruck in einem 301 Hotend vorbereitet werden. Die unterschiedlich farbigen Bereiche eines Modells müssen auf unterschiedliche Extrudermotoren zurückgreifen können, ohne dabei die Position zu wechseln. Entweder beherrscht der Slicer dies und macht die nötigen Einstellungen über die Gui gleich zugänglich, oder man richtet eben 3 Extruder auf der selben Position, also ohne Offset ein.

Rostock 301 von Geeetech

Der 301 von Geeetech ist kein OpenSource Produkt. Er wurde zwar dem Rostocker Kossel nachempfunden, kommt aber mit einer properitären Firmware, welche über einen eigenen Mixer verfügt, der laufen Gcode im stande ist zu manipulieren, sodass am Ende die Gewünschte Filamentmischung entsteht. Es fehlt hier jedoch noch an ausreichend Dokumentation und auch ist zb das Mischen von „nur“ 3 Farben wie zb RGB keine patente Lösung zum vollständigen Mehrfarbdruck, Hierfür benötigen wir 4, am besten jeoch 5 Filamente (CYMK, Key=Schwarz und Weiss). Es sind bereits entsprechende Diamond Hotends mit 5 Kammern zu einer verfügbar, aber ob die Verstopgungsproblematik dadurch besser wird, waage ich an dieser Stelle einmal zu beweifeln.

Schuster, bleib bei deinem Leisten.

3 Filamente in einer Nase zu mischen ist für mich jedenfalls vorerst herausforderung genug und daher widme ich mich lieber anderen Verbesserungsmöglichkeiten der Druckerzeugnisse an diesem Drucker.

Zum Beispiel hat der 301 von mir erstmal 3 neue Extruder bekommen, da die aus Plastik gefertigten Originale nicht präzise genug sind. Diess äußerte sich in ständigen Filamentvorschubprolemen und daraus resultierenden Clogs und Jams im Hotend.

Leider ist es mir an dieser Stelle nicht möglich auf Denglisch zu verzichten, weil diese „Fachausdrücke“ zwar in der deutschen Sprache auch existieren, aber ihnen häufig eine Missverständliche Bedeutung zukommt.

Jam= Verstopfung des oberen Bereichs im Hotend. Das Filament wurde auf dem Weg ins das Hotend nicht ausreichend gekühlt und ist zu früh geschmolzen – ist eine der häufigsten Ursachen.

Clogg= Verstopfung im unteren Bereich des Hotends. Häufig sind Verschmutzungen die Ursache für derartige Verstopfungen.

Nützliche Werkzeuge für den Umgang mit diesen Verstofungen sind:

Eine Gitarrensaite aus Metall, in einer Stärke von 0,3mm und ein sog. Extruderpin in 1.75mm.

Beide Werzeuge sind aus Stahl und somit meist härter, als die zu reinigende Nase. Hier gilt es Vorsichtig  zu arbeiten, und die Verschmutzungen langsam aus der Nase herauszufriemeln. Jede Art von Gewaltanwendung fürt hier im heissen Zustand meist zu Verforungen der Messingnase.

Lasst Euch Zeit beim reinigen der Kammern!

Eine weitere Reparatur meinerseits war das zu kurz geratene Displaykabel und die schon beim Zusammenbau gebrochene Halterung des Displays.

Das Leveln des Druckbettes eines solchen Delta-Druckers ist über seine 3 Stellschrauben nicht ganz so leicht, wie bei meinen anderen CoreXY Mashinen.

Da die einzige Software, mit der ich auf die installierte Firmware des Druckers vollständigen Zugriff hatte, war RepetierHost in der Version 1.6

Hier lassen sich relativ einfach live Gcodekommandos an den Drucker senden, die den Druckkopf an die gewünschte Position über der jeweiligen Stellschraube fliegen lassen.

So lassen sich Z0 (höhe der Nase über dem Bett) und das Level des Druckbereiches einigermaßen gut einstellen.

Weiterhin habe ich Clips für Gummibänder gedruckt, die zwischen den Stäben (Rods) das Spannen eben diese ermöglichen. Das fürht besonders bei schnellen Bewegungen des Druckkopfes zu mehr stabilität, weil die Stäbe sich durch die Gummis immer parallel bewegen.

Da Mehrfarbdrucke eher was für Deko sind werde ich den Drucker wohl bald abgeben.

 

 

 

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