
Walter Moers Comic (das kleine Arschloch) hat mich zu einem Quadkopter-Selbstbau gebracht. Dieser sollte hauptsächlich dazu dienen meine Kenntnisse über Flugcontroller zu erweitern. Für den Rover haben wir ja schon mal den APM genutzt. In anderen Projekten durfte ich den Pixhawk kennenlernen, aber um es richtig krachen zu lassen, habe ich mir einen F4 FC und eine dazugehörige 4in1 ESC Platine besorgt. Das Kamerasystem kommt natürlich von Runcam und die VTX von TBS (TeamBlackSheep). Meine Funke ist closed source (Radiolink AT10) und Lipos fliege ich hauptsächlich 4S mit 1500 mAh. Das reicht für ca. 5 Min Flugzeit, wenn man sich an die Verkehrsregeln hält. Wer den Gashebel voll ausspielt, landet irgendwo bei 3-5 Min Flugzeit. Bewaffnet mit 5Zoll Luftschrauben ist Peppi wohl schon an jedem Zaun abgeprallt, den unser Umfeld hier zu bieten hat.
… PEPPI PEPPI PEPPI, was hast Du nur schon wieder angestellt 😉
Geflogen wird mit Betaflight in seiner neuesten Version. Krass, wie sich dieser Softwareschnipsel in den letzten zwei Jahren weiterentwickelt hat. Unsereins musste noch analoge Signale
aus dem Reciever verarbeiten, heute gibt’s SBUS. Auch LEDs kann man nie genug haben, besonders dann, wenn man mit Brille fliegt, ist das zu empfehlen. Naja. Betaflight bietet nicht nur supereinfache Möglichkeiten zur Konfiguration vieler LEDs an, sondern hat auch gleich eine Superlösung zur Konfiguration des OSD über dem Videobild.
Die Motoren kommen natürlich, wie bei jeder anständigen Rennsemmel, aus Shenzen.
Der Hersteller dieser 2306 Monster heisst AOK FLY, das Modell RC-Vector.
Sie bringen präzisen Schub und sind nicht ganz so ungenau verarbeitet, was sich beim drehen der Luftschrauben mit der Hand deutlich bemerkbar macht. Stinknormale 5045 Props in grün kommen drauf und gut. Als Frame habe ich vorerst mehrere 3d-gedruckte Ramenteile verwendet. Diese haben aber für mich einen entscheidenden Nachteil: Jedesmal, wenn Peppi mal wieder ungewollt mit einem Zaun Bekanntschaft macht, braucht es einen neuen Peppi… Interessant war zu beobachten, wie dynamisch sich ein 3d-Druck Rahmen um einen Zaun herumwickeln kann.

Eins ist sicher: Peppi musste nie lange leiden, dafür aber oft und immer wieder. Nachdem einigermaßen klar war, wohin es mit meinen Flugkünsten geht, bin uch auf einen 4mm carbonrahmen in 210mm von Motor zu Motor umgestiegen.
Der Frame verzeiht einiges mehr, sehr zum leidwesen der an Bord befindlichen Elektronik.
Ein gedruckter ABS Frame bricht und kompensiert damit einen Großteil der Aufprallenergie. Ein Carbonframe in 4mm, womöglich noch aus einem Stück, federt und bringt seine Innereien dabei in Lebensgefahr. Gerissene Standoffs und auch ganze Platinen waren bei mir die Folge.
Hier ein paar lose Tips zum Eigenbau:
Jedes Gramm zählt, auf Platinen nicht zu heiss löten, Kabel kurz halten, Spannung+Ground von CAM und VTX über LC-Filter und LOW ESR ELKO führen, (wird fortlaufend erweitert)

Auch wenn der Copter später nicht an Rennen teilnehmen soll, schadet Leistung nicht. 2306er Motoren bilden meiner Meinung nach hier das optimale Gleichgewicht zwischen Gewicht und Leistung. Ein gedruckter Frame in einem Stück ist super, denn man kann gleich 3 oder 4 davon mitnehmen und überlebt auch mal einen unsanften sturz. Gerade in den Anfangszeiten spart dies eine Menge Geld. Meine Erfahrung sagt hier, dass nach heftigen Bruchlandungen unterm Strich bei gedruckten Frames deutlich weniger Werte zu ersetzen waren, weil die Elektronik meist den Absturz überlebt hat. Wenn ich heute bruch lande ist zu 90% schon vor dem Aufplall etwas kaputt gegangen.